Bildungsministerium

Das Secretaria de Education Pública (SEP) ist in einem ehemaligen Dominikanerkloster untergebracht. Wie in vielen anderen öffentlichen Einrichtungen gibt es hier tolle Wandgemälde, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Man darf sich von den bewaffneten Türstehern nicht abschrecken lassen. Wenn man sagt, man würde gerne die Murales sehen, wird man freundlich eingelassen. Eintragung ins Gästebuch, Sicherheitskontrolle und man kann sich frei bewegen. Hier im Ministerium stehen die meisten Bürotüren offen, es ist ein freundliches Miteinander – so zumindest unser Eindruck. Aber deswegen waren wir ja nicht hier. Auf drei Etagen sind komplett alle Wände bemalt, davon fast alle von Diego Rivera. 1921 bis 1928 hat er das Ministerium verschönert. Im Erdgeschoss das berühmteste Bild ist Dia de los Muertos, im ersten Stock sind die Wissenschaften (passend zum Ministerium) und Wappen dargestellt, in der zweiten Etage stellt er im Uhrzeigersinn den Prozess der Revolution dar. Für uns wird Rivera immer mehr zum Mal-Monster. Wir haben jetzt schon so viele seiner Murales gesehen, unglaublich produktiv war der Mann.
Wir wollten ja diesmal in der Stadt nicht so viel laufen, aber es sind doch täglich rund 15 Kilometer. Und immer wieder sehen wir vom Erdbeben beschädigte Häuser, auch öffentliche Gebäude (wie der Palacio Bellas Artes) sind oft gesperrt, bis ein Gutachten zur Sicherheit erstellt ist. In all dem Trubel im historischen Zentrum haben wir ein wunderschönes Café entdeckt, ruhig und nett dekoriert. Mit Tosita waren wir später zum Mittagessen in ihrem Stammlokal. Und danach ging es mit dem Metrobus zurück ins Hotel. Genug gelaufen für heute. Hasta mañana!

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Amecameca

Nach drei Tagen in Mexiko-Stadt brauchten wir heute mal etwas Natur um uns rum. Da wir hofften, doch noch einen Blick auf den Popocatépetl erhaschen zu können, sind wir mit dem Bus nach Amecameca gefahren. Die Webcam dort verhieß nichts Gutes, aber wir hofften auf unser Glück und einen aufreißenden Himmel.

Nach eineinhalb Stunden Fahrt empfingen uns tief hängende Wolken und ein Ort, der heute nicht mit Besuchern gerechnet hat. Was am Wochenende wie am Schnürchen klappt, nämlich der Transport zu den Vulkanen, war für heute nicht geplant. Wir beschäftigten drei Leute der Touristeninformation. Wir suchten nach einer Möglichkeit, zum Paso de Cortes zu fahren, um wenigstens etwas in Vulkannähe zu wandern. Am Ende bot sich ein 73-jähriger Rentner an, mit uns hinzufahren. Aber um 14 Uhr müsse er zurücksein, wichtiger Termin. Klar, Mittagessen. Als er dann sein Auto holte, brachte er noch einen Kumpel mit. So fuhren die beiden Opis mit uns auf 3700 Meter zum Paso de Cortes. Das ist die niedrigste Stelle zwischen den beiden Vulkanen, die schon Hernan Cortes 1519 bei der Eroberung des Aztekenreichs nutzte. Das Glück war uns nicht hold, es blieb bewölkt und wir haben keinen Vulkan gesehen. Dafür sind wir da oben eine Stunde gelaufen und die beiden haben uns nett unterhalten. Wir mussten natürlich unser Tempo etwas drosseln, aber bei der dünnen Luft war das vielleicht ganz gut.

Im Ort ist vom Erdbeben die Kirche am meisten beschädigt. Ein Turm ist halb abgefallen und der Glockenturm ist kurz vor dem Zusammenbruch. 

Nicht der tollste Urlaubstag, aber da wir in Mexiko-Stadt im Laufe der letzten Jahre alles Sehenswerte angeguckt haben, war das für unseren letzten Tag hier doch die beste Option. Aber halt, ein Taxifahrer erwähnte da ja noch ein Museum. Nein, da waren wir noch nicht. Aber naja, wir kommen ja sicher wieder… Hasta luego!

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