Tikal

Heute haben wir den Tag in Tikal verbracht. Abfahrt 5.30 Uhr am Hotel und um kurz vor sechs waren wir mit bei den Ersten am Haupteingang zu der Anlage. Die Fahrt war schon komisch, da man immer wieder liest, dass auf dieser Strecke die Touristenbusse von Banden überfallen werden. Aber die Polizei fuhr die Strecke auch ab.

Tikal ist eine der bedeutendsten Mayastätten und die Anlage ist gigantisch. Nach Durchfahren des Hauptportals waren es noch 17 km bis zum Eingang zum zentralen Bereich, auf dem sich über 3000 Bauten befinden sollen. Will und kann man nicht alles sehen. Nur ein Bruchteil ist freigelegt und davon wieder nur ein Teil restauriert. Das macht auch den Charme der Anlage aus. Viele Tempel sind auf einer Seite freigelegt, ein Teil davon restauriert und der Rest geht im Urwald unter. Wir sind gleich morgens auf Templo IV geklettert, aber durch den Nebel haben wir nix gesehen. Da der Ausblick aber so schön sein soll, sind wir um 11 Uhr nochmal hoch. Und da hatten wir dann den Überblick.

Außer am Templo IV, der der höchste und am meisten besuchte Tempel ist, war es überall total leer und die meiste Zeit waren wir ziemlich alleine unterwegs. An manche Ecken kommen deutlich weniger Touristen und da sind dann auch mehr Urwaldbewohner. Vor denen wird auch gewarnt, die sie angeblich den Leuten auf den Kopf kacken. Die Brüllaffen waren aus weiter Ferne zu hören, die Spider-Monkeys sind neugieriger und verfolgen einen zum Teil in den Baumwipfeln. Für einen kleinen Eindruck hier zwei Videos, eins zum Hören und eins zum Sehen. Nach dem Tikal-Besuch sind wir total kaputt, denn bei 33 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit freut man sich auf eine kühle Dusche und einen klimatisierten Raum. Und das Casa de Don David in El Remate bietet uns das jetzt .

Guatemala

An manchen Tagen klappt auch wirklich alles. 10 Minuten nach Ankunft des Wassertaxis konnten wir direkt weiter Richtung Tikal fahren. Diesmal war es auch kein älteres Busmodell, sondern ein kleiner Toyotabus mit Klimaanlage. Mit neun Passagieren ging es nach zwei Stunden Fahrt über die Grenze nach Guatemala. Bis auf den mitfahrenden Serben wussten auch alle, dass man beim Verlassen Belizes 37,50 Belizedollar bezahlen muss. Da er bar nur Euro hatte, hielten wir extra noch unterwegs an einem Geldautomaten. Nach Ausreise und Einreise (schon ganz schön viele Stempel im Reisepass) ließen wir uns nach 1,5 stündiger Fahrt an der Straßenecke aussetzen, weil der Bus nach Flores weiterfuhr, wir aber in El Remate übernachten wollten. Zwei Kilometer Fußweg. Das ausgesuchte Hotel hatte sogar Zimmer frei und so sitzen wir hier jetzt in unserem Haus am See, lassen uns von den Mücken zerstechen und fahren morgen um 5.30 Uhr nach Tikal. Wird mal wieder Zeit für alte Steine.

Abschied Caye Caulker

Heute ist unser letzter Tag auf Caye Caulker. Morgen fahren wir mit dem Wassertaxi nach Belize City und von dort mit dem Bus nach Tikal in Guatemala. Strand werden wir am Ende in Mexiko nochmal haben. Naja, Strand gibt’s hier auf Caye Caulker nicht so richtig. An manchen Ecken ist ein schmaler Streifen mit weißem Sand, aber ins Wasser gehen kann man eigentlich nur über die Stege. Und die sind meist an die Hotels angeschlossen. Der öffentliche Strand ist am Split – an der Stelle, wo die Insel beim Hurrikan Hattie 1961 getroffen und geteilt wurde. Am Split treffen sich die ganzen jungen, coolen Leute. Eine Bar versorgt sie mit Getränken, Essen und cooler Musik. Sonnen kann man sich auf einer bröckelnden Betonmauer oder an dem kleinen Stück Sandstrand. Im Split schwimmen hat was von Trainingskanal: die Strömung ist so stark, dass man auf der Stelle schwimmen kann und niemanden ins Gehege kommt. Man kann auch zum Nordteil der Insel schwimmen, aber viel zu sehen gibt es nicht. Mangroven und Grundstücke, die man erwerben kann.

Caye Caulker ist eine der größeren Inseln vor Belize und voll in der Hand von amerikanischen Touristen. Europäer sieht man selten und in allen Supermärkten wird man von Chinesen bedient. Einige der kleineren Inseln wurden von Promis (unter anderem Leonarodo diCaprio und Robert de Niro) gekauft, auf einer befindet sich ein exklusiver Golfplatz.  Wie auf einem Golfplatz bewegt man sich auch hier fort. Man mietet sich ein Golfcart oder für  den kleineren Geldbeutel ein Fahrrad. Selbst die örtliche Polizei fährt im Golfwagen mit der Aufschrift „Police“ durch den Ort, Verhaftete sitzen entgegen der Fahrtrichtung auf der Rückbank. Sah zumindest so aus. Auf alle Fälle gilt wohl auch bei den Ordnungshütern das Inselmotto GO SLOW.