21,2 Kilometer heute auf Etappe 12. Läuft ganz gut bei uns. Der Pilgertourismus treibt hier schon seltsame Blüten. Heute war eine größere Gruppe unterwegs, die von einem Bus begleitet wurde. Diese Leute sind ohne Gepäck gelaufen und alle paar Kilometer stand der Bus an Ecken bereit, wo ein Bus eben hinfahren kann. Da konnte man sich dann was am Bus holen, ein Stück mitfahren, die Jacke ablegen und so. Zur Mittagszeit stand der Bus in einem Ort und es war ein Buffet aufgebaut. Zwei Frauen mit Schürzchen bedienten die Reisenden an einem Tisch…
Die Strecke heute war super, die Füße laufen inzwischen fast alleine. Die Kirchen unterwegs waren heute alle geschlossen, das erschwerte das Beten und schöne Kirchenstempel in den Pilgerpass gab es auch nicht. Da müssen dann die Gastronomen einspringen.
Großes Thema ist das PPP. Das Pipi-Pausen-Problem. Alle 20 Meter laufen andere Pilger oder Pilgergrüppchen, mal eben in die Büsche gehen gestaltet sich schwierig. Oft gibt’s auch keine Büsche oder es geht durch Ortschaften. Bei den wenigen Cafés unterwegs gibt’s lange Schlangen vor den Sanitarios. Ab mittags entspannt sich die Lage etwas, da das Feld auseinandergerissen wird und die Leute zu unterschiedlichen Zeiten Pause machen. Zudem werden alle im Laufe des Tages langsamer und Ollis Ansage: „du hast 100 Meter Zeit, bis einer kommt“, bedeutet morgens „jetzt aber zackig“ und ab mittags „nur die Ruhe“. Aber das PPP haben ja alle.
Morgen steht die letzte Etappe an und dann ist unser Jakobsweg zu Ende. Vielleicht gehen wir morgen extra langsam 😉🥾.