Montevideo

Schon aus der Luft konnten wir gestern sehen, dass in Montevideo sehr viel Grün ist. In den Straßen stehen viele Bäume und spenden den nötigen Schatten. Hier ist es wieder viel wärmer als in Chile und morgens um 5 Uhr ist es schon hell. Das stört die feiernden Nachteulen nicht, die haben die gestrige Vorkarnevalsfeier bis 7 Uhr durchgezogen. Musizierende, maskierte, trommelnde Gruppen waren auf Wagen durch die Innenstadt unterwegs. Da wundert es nicht, dass hier heute vor 11 Uhr kaum jemand auf der Straße war. Selbst der Hafenmarkt macht erst um 10 Uhr auf.

So sind wir nach einem Rundgang dann in ein Taxi gestiegen und haben einen Ausflug an den Strand Playa Pocitos gemacht, aber es fehlte uns dort eine nette Strandbar. Für uns selbstverständlich und sonst scheint es niemand zu vermissen. Und es gibt tatsächlich noch Leute, die sich in die knallende Sonne legen und brutzeln. Die anderen sitzen an der Promenade, haben ihre Thermoskanne mit heißem Wasser dabei und zelebrieren ihren Mate-Tee. So hat halt jedes Völkchen seine Eigenheiten. In Chile zum Beispiel werden die Brötchen gewogen, sind ja auch unterschiedlich groß. Muss man ja wissen. Mit der Währung ist es auch schwierig, leider haben alle drei von uns bereisten Länder als Währung Pesos. Wir werden mit der Umrechnerei fast verrückt. Wieviel ist das jetzt? Waren jetzt 40 ein Euro oder 28? Ein Hoch auf die Kreditkarte.

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Museo Andes 1972

In der Altstadt von Montevideo ist das Museum zu dem Flugzeugabsturz von 1972. Als Einführung wird ein 15-minütiger Film gezeigt, der die Geschehnisse zusammenfasst. Viele Fotos erklären den Absturz, den Ort der Katastrophe und den Ablauf der Suche bzw. den Kampf ums Überleben. Auf einer Zeittafel stehen die Ereignisse von jedem Tag. Faszinierend, wie diese Gruppe erst auf Rettung wartete, sich aber dann organisierte, um in der Kälte zu überleben. Wasser musste gewonnen werden, aus den Bezügen der Flugzeugsitze wurde Kleidung zum Schutz vor der Kälte genäht und Sonnenbrillen gebastelt. Es wurden Geburtstage gefeiert und immer wieder musste man Abschied nehmen, wenn weitere Freunde verstarben. Es wurden Gruppen gebildet, die Expeditionen starteten, um Hilfe zu holen.

Es gibt viele Sachen ausgestellt, die später an der Absturzstelle gefunden oder von den Überlebenden zur Verfügung gestellt wurden. Es gibt einige Briefe zu lesen, die Verunglückte während der Zeit in 4000 m Höhe an ihre Familie geschrieben haben.

Der Museumsleiter, der perfekt deutsch spricht, hat uns viele Details erklärt. Dieser Flugzeugabsturz und das Überleben dieser kleinen Gruppe nach 72 Tagen in Eis und Schnee macht auch heute noch vielen Menschen Mut, niemals aufzugeben. Never give up.

In der Geschichte des Unglücks taucht immer wieder die Zahl 13 auf. An einem 13. abgestürzt, Flugnummer 571 gibt die Quersumme 13. Im Museum ist eine Tafel, auf der die vielen Besonderheiten mit der Zahl 13 aufgeführt sind. Beim Eintrag ins Gästebuch fiel uns beim Datum dann auf: 10.12.18=13

Danach machten wir noch einen Rundgang durch die Stadt, heute war dann auch mehr los und die Geschäfte hatten auf. Der Markt am Hafen, der überall zum Mittagessen empfohlen wird, ist eigentlich kein richtiger Markt. In der Markthalle ist ein Restaurant am anderen und auf riesigen Feuerstellen werden Fleischberge gegrillt. Wir zogen dann ein Restaurant außerhalb des Marktes vor und aßen Fisch.

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Mit Papa Francisco nach Buenos Aires

Heute sind wir mit dem Schnellboot nach Buenos Aires gefahren. In zwei Stunden und 15 Minuten über den Rio de la Plata. Bequem von der Reisedauer, aber dreckige Fenster, dass man kaum rausgucken konnte. Beim Einsteigen bekommt jeder Überzieher für die Schuhe, damit der gute Teppichboden nicht beschmutzt wird. Es ist streng getrennt nach Touristen- und Business-Class, in jedem Bereich gibt es einen kleinen Kiosk für Snacks und Getränke. Natürlich gibt es auch einen Duty-free-Shop, schließlich startet man in Uruguay und landet in Argentinien. Nach einer Stunde Fahrt waren die Fenster sauber, es regnete. Und es wurde stürmisch. Das war dann auch das Ereignis auf der Fahrt, der Seegang. Empfehlenswert ist diese Variante mit Buquebus wegen der Reisedauer, das war’s aber auch. Keine Empfehlung für den Papst.

Zurück in Buenos Aires, wo unsere Reise vor dreieinhalb Wochen begann. Es regnet.

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