Autotag

Die Mücken haben uns heute schweren Herzens gehen lassen. Der Abschied fiel ihnen sehr schwer – uns weniger.

Weiter ging die Fahrt Richtung Süden. Auch unser vierter Mitfahrer (der 30 kg schwere Koffer von Lisa – in einem Jahr sammelt sich viel an) erlebte bei Trondheim ein Déjà vu. In Trondheim legten wir eine Mittagspause bei IKEA ein.

Heute viele Kilometer ohne besondere Vorkommnisse… Wir müssen ja irgendwann wohl oder übel wieder nach Oslo. Und von den Lofoten bis Oslo sind es 1500 km – bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 50 km/h dauert das natürlich. Von daher sind wir froh, die Hinfahrt im Hurtigrutenschiff erlebt zu haben.

Haben jetzt im Soknedal eine Hütte bezogen – wir finden wegen des Wetters langsam Gefallen daran – und entscheiden dann nach Wetterlage, wohin die Reise geht.

In der Galerie wurden heute wieder Bilder zensiert…

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ALO-Lom

Und weiter geht’s mit ALO gen Süden. Aber wir haben einen kleinen Abstecher nach Westen eingebaut, da das Wetter heute genial ist. Sind jetzt in Lom, einem sehr touristisch erschlossenen Dorf am Rande des Jotunheimen  Nationalparks.

Ein Teil der Strecke hätte uns von der Hinfahrt bekannt vorkommen müssen. Dem war aber nicht so, da heute die Sonne schien, und im Sonnenschein sieht alles anders und schöner aus – sieht man auch an uns (insbesondere die zarte Haut und die seidigen Haare nach dem vielen Regen).

Im Dovretal haben wir wieder keine Moschusochsen gesehen, und auch die Elche haben sich alle verdrückt. Dummerweise lernt ja jedes Kind, wie die Katze (miau) und der Hund (wau) macht – aber der Elch? Laut Reiseführer gibt es ja den Spruch „den Elch rufen“ für :uebel: – den Ton kann man sich vorstellen… Wir haben den Ton nachgeahmt, aber es fühlte sich kein Elch gerufen.

In Lom gibt es eine schöne Stabkirche, zu deren Füßen wir heute Nacht campen – ja, wir haben das Zelt wieder aufgebaut. Nach drei Hüttentagen sind wir schon total verweichlicht. Haben heute die leichteste der im Ort angebotenen Wanderungen gemacht und sind total fertig. In den USA wäre das als sehr anspruchsvolle Wanderung beschildert gewesen – bei den Norwegern eben „leichte Wanderung mit wenig Steigungen“. 10 km hoch und runter. Naja, Mette Marit war  gestern hier im Nationalpark und hat mit ihrer Tochter den höchsten Gipfel erwandert. Die Norweger haben halt gute Vorbilder. Aber nicht in allen Bereichen. Grüßen tun sie zum Beispiel nie – wir werden in die Geschichte eingehen als „die, die immer alle auf den Campingplätzen gegrüßt haben, obwohl sie keinen kennen“. So, gehen jetzt noch mal eine Runde durch den Ort, wir hatten nämlich lange keinen Ort. Zivilisation, wow.

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Meteoritenkrater

Gestern sind wir bei strahlendem Sonnenschein in unser Zelt gekrabbelt und heute um 6 Uhr vom Regen geweckt worden. Uns sind seit den Lofoten keine zwei schönen Tage am Stück gegönnt gewesen. Wir haben wegen des Wetters die serpentinenarmere Passstraße am Rande des Jotunheimen Nationalparks genommen. Und das war eine gute Entscheidung. Oben lag zum Teil noch Schnee und auf der Passhöhe war wegen dichten Nebels kaum was zu sehen. Aus dem Nichts tauchten immer wieder Wohnmobile am Straßenrand auf.

So viele Wohnmobile wie auf unserer Fahrt durch Norwegen haben wir noch nie gesehen. Es ist eben mit Wohnmobil oder Zelt die günstigste – und mitunter einzig mögliche – Art des Reisens. Hotels gibt es kaum und wenn, dann sind sie unbezahlbar. Campingplätze gibt es an manchen Ecken einen pro Kilometer. Deren Standard ist ganz unterschiedlich. Gestern der hatte super Sanitäranlagen, Sauna und Solarium. Vorgestern der war auf Familien mit Kindern eingestellt und hatte Trampoline en masse, eins sogar im Fluss, und jede Menge Roller und andere Fahrzeuge. Besonderen Gefallen hatten wir am Minizoo. Der Mückenplatz neulich hatte eine Gemeinschaftsküche von ca. 1qm und einen TV-Raum mit Gitarrenunterhaltung des Besitzers. Heute der Platz liegt direkt an einem Fluss und wir könnten kostenlos Forellen angeln. Die Frau an der Rezeption sagte, es gäbe noch eine Sorte Fisch hier. Riesig groß, aber nicht essbar. Na, wir hatten eh schon eingekauft und mehr hätte nicht in den Topf gepasst. Interessant sind übrigens immer die schönen Google-Übersetzungen auf den Campingplätzen. Ein Beispiel unten bei den Fotos.

Nachmittags waren wir am Gardnos Meteoritenkrater. Vor ca. 546 Millionen Jahren verursachte ein Meteorit von rund 300 Metern Durchmesser einen riesigen Einschlag. Das Besucherzentrum wurde heute zur Saison eröffnet und wir erhielten einen Privatvortrag. Danach konnten wir auf einem Wanderweg in dem Krater und auf der Kante rumlaufen und haben eigentlich nichts Meteoritenhaftes gesehen. Bis auf die speziellen Steine. Wir nutzten die Zeit, den Elchspuren zu folgen. ALO auf der Pirsch. Erfolglos. Aber es war ein netter, etwas durchgeweichter Weg – zum Teil nur bis zu einem Körpergewicht von 100 kg geeignet.

Morgen kommt dann der Kulturschock: OSLO – ALO ist unterwegs. Übrigens ist ein Teil unserer Reise bei focus online erschienen. Der Journalist hat sich auch im Urlaub mal betätigt: zum Text

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