Olympia Tag 1 – Eröffnungsfeier

Nach der etwas verlängerten Anreise ging es für uns zur Eröffnungsfeier. Schon bei der Anfahrt mit der Metro sahen wir die Menschenmenge, die sich vor Eingang A1 versammelt hatte. Hier gingen die Leute rein, die die günstigsten Plätze gebucht hatten. 90 Euro für einen Stehplatz. Aber okay, mal will es ja doch gerne live sehen. So standen wir an, es ging gefühlt nur wenig voran. Bei Facebook konnten wir verfolgen, dass es an den anderen Eingängen genauso aussah. Also auch die teuren Plätze standen an. Nach einer Stunde waren wir dann in Sichtnähe des Eingangs. Dann kam die Sicherheitskontrolle und die waren super gründlich. Jede Tasche wurde geöffnet und Olli musste alle Hosentaschen ausräumen. Plastikflaschen bis 0,75 Liter waren erlaubt, man musste aber nach Aufforderung einen Schluck daraus trinken. Dann waren wir endlich drin. Drin in der Menschenmasse. Die Stehplätze waren zwischen der Pont d’Austerlitz und der Pont de Sully, wo die beiden Inseln in der Seine sind. Es war pickepacke voll. Und da viele natürlich schon lange vor uns drin waren, standen wir nicht ganz so toll. Es war jetzt noch eine weitere Stunde, aber dann ging es los. Zunächst auf der Leinwand, dann kamen die Boote mit den Athleten. Als der Regen anfing, waren alle noch zuversichtlich, dass es nicht so schlimm werden würde, aber es war wirklich übel. 

Das Konzept der Eröffnungsfeier war eigentlich super. Man bindet die tollen Plätze, Denkmäler und Menschen mit ein und zeigt die Schönheiten und Besonderheiten der Stadt. Man bietet 600000 Menschen, die Möglichkeit des Dabeiseins. Aber das Konzept taugt nur für die Fernsehübertragung. Wir sahen live die Boote, während auf der Großbildleinwand die Show lief. Die vorbeifahrenden Boote wurden bejubelt und der auf der Leinwand zu sehende Auftritt Lady Gagas störte eher die gerade aufkommende Stimmung. Die Leute auf den teureren Sitzplätzen entlang der Seine und am Trocadero sahen erstmal nur die Bilder auf der Leinwand. Und das für bis zu 2700 Euro. Dann kam der große Regen. Regenponchos übergezogen, einige holten Schirme raus. Nach dem mexikanischen Boot sind wir Richtung Ausgang gegangen, zuletzt sahen wir das portugiesische Boot. Mit der Metro zurück ins Hotel und Fernseher an. Nix verpasst, gerade ging es bei dem Buchstaben P weiter. Bei trockenem Wetter wäre es sicher schöner gewesen, aber das kann man leider nicht ändern. Es war eine große Show, ich finde trotzdem eine Eröffnungsfeier in einem Stadion sehr viel besser. Alle sehen alles. Natürlich nur 10% derer, die heute die Möglichkeit hatten, aber so ist es halt. Dann lieber irgendwo gemeinsam mit anderen die Fernsehbilder genießen. In Los Angeles planen wir anders.

Den heutigen Tag verbringen wir erstmal getrennt. Olli ist schon in der Judohalle, ich gehe nachher zu dem Auftaktspiel beim Beachvolleyball unterm Eiffelturm. Wie es aussieht im Regen. Nicht schlimm. Ich ziehe einfach die Klamotten von gestern an, die sind noch nass…

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