Gestern sind wir bei strahlendem Sonnenschein in unser Zelt gekrabbelt und heute um 6 Uhr vom Regen geweckt worden. Uns sind seit den Lofoten keine zwei schönen Tage am Stück gegönnt gewesen. Wir haben wegen des Wetters die serpentinenarmere Passstraße am Rande des Jotunheimen Nationalparks genommen. Und das war eine gute Entscheidung. Oben lag zum Teil noch Schnee und auf der Passhöhe war wegen dichten Nebels kaum was zu sehen. Aus dem Nichts tauchten immer wieder Wohnmobile am Straßenrand auf.
So viele Wohnmobile wie auf unserer Fahrt durch Norwegen haben wir noch nie gesehen. Es ist eben mit Wohnmobil oder Zelt die günstigste – und mitunter einzig mögliche – Art des Reisens. Hotels gibt es kaum und wenn, dann sind sie unbezahlbar. Campingplätze gibt es an manchen Ecken einen pro Kilometer. Deren Standard ist ganz unterschiedlich. Gestern der hatte super Sanitäranlagen, Sauna und Solarium. Vorgestern der war auf Familien mit Kindern eingestellt und hatte Trampoline en masse, eins sogar im Fluss, und jede Menge Roller und andere Fahrzeuge. Besonderen Gefallen hatten wir am Minizoo. Der Mückenplatz neulich hatte eine Gemeinschaftsküche von ca. 1qm und einen TV-Raum mit Gitarrenunterhaltung des Besitzers. Heute der Platz liegt direkt an einem Fluss und wir könnten kostenlos Forellen angeln. Die Frau an der Rezeption sagte, es gäbe noch eine Sorte Fisch hier. Riesig groß, aber nicht essbar. Na, wir hatten eh schon eingekauft und mehr hätte nicht in den Topf gepasst. Interessant sind übrigens immer die schönen Google-Übersetzungen auf den Campingplätzen. Ein Beispiel unten bei den Fotos.
Nachmittags waren wir am Gardnos Meteoritenkrater. Vor ca. 546 Millionen Jahren verursachte ein Meteorit von rund 300 Metern Durchmesser einen riesigen Einschlag. Das Besucherzentrum wurde heute zur Saison eröffnet und wir erhielten einen Privatvortrag. Danach konnten wir auf einem Wanderweg in dem Krater und auf der Kante rumlaufen und haben eigentlich nichts Meteoritenhaftes gesehen. Bis auf die speziellen Steine. Wir nutzten die Zeit, den Elchspuren zu folgen. ALO auf der Pirsch. Erfolglos. Aber es war ein netter, etwas durchgeweichter Weg – zum Teil nur bis zu einem Körpergewicht von 100 kg geeignet.
Morgen kommt dann der Kulturschock: OSLO – ALO ist unterwegs. Übrigens ist ein Teil unserer Reise bei focus online erschienen. Der Journalist hat sich auch im Urlaub mal betätigt: zum Text
– den Ton kann man sich vorstellen… Wir haben den Ton nachgeahmt, aber es fühlte sich kein Elch gerufen.