Mit einem Tag Verspätung, denn wir haben hier in Tecolutla kein Hotel mit Internetanschluss und gestern der Upload im Internetcafé hat uns ganz schön Nerven gekostet.
Tecolutla ist ein altes Fischerdörfchen, das sich inzwischen gut auf Touristen eingestellt hat. Zu gut für die wenigen Besucher, die sich unter der Woche hierher verirren. Wir sind im besten Hotel im Ort abgestiegen (wir sind nicht unerwartet zu Geld gekommen, aber wir zahlen hier 45 Euro für ein Zimmer direkt am Strand, Hotel mit Pool) und sind hier die einzigen Gäste. Komisch, wenn der ganze Hotelbetrieb wegen uns aufrecht erhalten wird…
Tecolutla hat auf der einen Seite das Meer und auf der anderen den Rio Tecolutla, auf dem man Bootstouren machen kann – die werden einem auch laufend angeboten. Ein Anbieter sichert einem sogar ein Foto mit einem echten Krokodil zu. Naja, man muss sich ja von den anderen abheben.
Am Wochenende ist es hier wohl immer ausgebucht und die Restaurants haben sicher gut zu tun. Jetzt kämpfen sie um jeden Gast – und das sind nicht viele. Am Zocalo stehen Mitarbeiter rum, die einem Speisekarten in die Hand drücken und ihre Lokalität anpreisen. Direkt nach dem Frühstück hält man Angebote für das „menu del dia“ in der Hand. Gäste fürs Abendessen sind noch härter umkämpft. Gestern haben wir schön gegessen und wollten danach woanders noch was trinken gehen. Fehlanzeige. Man muss essen, um trinken zu können. Wie soll man das denn durchhalten? 5 Mahlzeiten am Tag? Außerdem sieht man es einem nicht an, ob er schon gegessen hat oder nicht. Man sollte im Restaurant einen Stempel auf die Stirn bekommen: „Hat schon gegessen!“ – dann könnten sie sich den Atem und ihre Flugblätter sparen.
Tecolutla sonst? Kilometerlanger Strand (natürlich nicht weiß wie in Cancun, daher auch nicht so beliebt bei Touristen) mit Strandbars und mäßigen Wellen (nix für Surfer und viel für Schwimmer). Bei Sonnenschein genial. Den hatten wir gestern, heute kam dann „El Norte“ mit Sturm. Unser größtes Problem aber sind die hochgeklappten Bürgersteige um 21 Uhr, daher werden wir Tecolutla nach zwei Nächten wieder verlassen.
Wir waren heute in El Tajin, eine der „geheimnisvollsten“ Pyramidenanlagen Mexikos. Berühmt für seine Nischenpyramide, die über 365 Nischen hat. 365? Was sagt uns das? Antworten bitte per E-Mail oder Kommentar. ;-)
Und Voladores haben wir gesehen – fliegende Menschen. Mit großem Tamtam marschieren fünf Männer ein, vier klettern auf den Mast, binden sich ein Seil um Bauch und Fuß und wickeln die Seile um den Mast. Dann klettert der fünfte hoch, spielt Flöte und Trommel, während sich die anderen fallen lassen und in 13 Umdrehungen wieder zur Erde kommen.
Sind gerade in Veracruz angekommen, melden uns dann später.
Hier ein Video von den Voladores
Und hier eins von der Straße bei Papantla und El Tajin
Das Video mit den Voladores hat geholfen. Konnt ich mir nicht so vorstellen. Das andere auch.
Meinen Schlaglochslalom an die Arbeit nehm ich ab sofort sehr gelassen.