Tag 6: Unterwegs

Zum Zweck der weiteren Entspannung sind wir heute ans Meer gefahren, nach Tecolutla an der Golfküste Mexikos. Also haben wir den Großteil des Tages im Auto verbracht und können daher nur berichten, was es an mexikanischen Straßen zu sehen gibt. Oder zu kaufen, denn es gibt alles. Verdursten und verhungern muss man ganz sicher nicht, und auch alle Autoersatzteile wie Reifen, Stoßdämpfer oder Auspuffe sind am Straßenrand ausgestellt. Bei den Schlaglöchern und Geschwindigkeitsbegrenzern vor den Orten („Topes“) auch kein Wunder. Auf den 300 Kilometern Berg- und Talfahrt von Tlaxcala nach Tecolutla hatten heute übrigens die Lkw-Fahrer ihren schlechten Tag. Wir haben die Fahrt heil überstanden und liegen nun am Strand, Bilder davon folgen morgen. Die Gänse machen schon mal Appetit?

Die Bilder kommen heute mal ohne Bildunterschriften, das Internet hier ist sooo langsam.

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Tag 7: Tecolutla

Mit einem Tag Verspätung, denn wir haben hier in Tecolutla kein Hotel mit Internetanschluss und gestern der Upload im Internetcafé hat uns ganz schön Nerven gekostet.
Tecolutla ist ein altes Fischerdörfchen, das sich inzwischen gut auf Touristen eingestellt hat. Zu gut für die wenigen Besucher, die sich unter der Woche hierher verirren. Wir sind im besten Hotel im Ort abgestiegen (wir sind nicht unerwartet zu Geld gekommen, aber wir zahlen hier 45 Euro für ein Zimmer direkt am Strand, Hotel mit Pool) und sind hier die einzigen Gäste. Komisch, wenn der ganze Hotelbetrieb wegen uns aufrecht erhalten wird…
Tecolutla hat auf der einen Seite das Meer und auf der anderen den Rio Tecolutla, auf dem man Bootstouren machen kann – die werden einem auch laufend angeboten. Ein Anbieter sichert einem sogar ein Foto mit einem echten Krokodil zu. Naja, man muss sich ja von den anderen abheben.
Am Wochenende ist es hier wohl immer ausgebucht und die Restaurants haben sicher gut zu tun. Jetzt kämpfen sie um jeden Gast – und das sind nicht viele. Am Zocalo stehen Mitarbeiter rum, die einem Speisekarten in die Hand drücken und ihre Lokalität anpreisen. Direkt nach dem Frühstück hält man Angebote für das „menu del dia“ in der Hand. Gäste fürs Abendessen sind noch härter umkämpft. Gestern haben wir schön gegessen und wollten danach woanders noch was trinken gehen. Fehlanzeige. Man muss essen, um trinken zu können. Wie soll man das denn durchhalten? 5 Mahlzeiten am Tag? Außerdem sieht man es einem nicht an, ob er schon gegessen hat oder nicht. Man sollte im Restaurant einen Stempel auf die Stirn bekommen: „Hat schon gegessen!“ – dann könnten sie sich den Atem und ihre Flugblätter sparen.
Tecolutla sonst? Kilometerlanger Strand (natürlich nicht weiß wie in Cancun, daher auch nicht so beliebt bei Touristen) mit Strandbars und mäßigen Wellen (nix für Surfer und viel für Schwimmer). Bei Sonnenschein genial. Den hatten wir gestern, heute kam dann „El Norte“ mit Sturm. Unser größtes Problem aber sind die hochgeklappten Bürgersteige um 21 Uhr, daher werden wir Tecolutla nach zwei Nächten wieder verlassen.
Wir waren heute in El Tajin, eine der „geheimnisvollsten“ Pyramidenanlagen Mexikos. Berühmt für seine Nischenpyramide, die über 365 Nischen hat. 365? Was sagt uns das? Antworten bitte per E-Mail oder Kommentar. ;-)
Und Voladores haben wir gesehen – fliegende Menschen. Mit großem Tamtam marschieren fünf Männer ein, vier klettern auf den Mast, binden sich ein Seil um Bauch und Fuß und wickeln die Seile um den Mast. Dann klettert der fünfte hoch, spielt Flöte und Trommel, während sich die anderen fallen lassen und in 13 Umdrehungen wieder zur Erde kommen.

Sind gerade in Veracruz angekommen, melden uns dann später.

Hier ein Video von den Voladores

Und hier eins von der Straße bei Papantla und El Tajin

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Tag 8: Veracruz

Der Eintrag von heute hätte besser heißen sollen: „No, gracias“.

Da das Wetter momentan nicht so für reinen Strandurlaub geeignet ist (und Teolutla sonst wenig zu bieten hat), sind wir die Küste runter nach Veracruz gefahren. Die größte Hafenstadt an der Golfküste Mexikos ist berühmt für ihre musikalische Seite. Man sitzt auf dem Zocalo, lauscht den Marimba-Spielern und den Liedern der Mariachis oder schaut den Jarocho-Tänzerinnen und -Tänzern zu. Es gibt den besten Kaffee des Landes, den man kunstvoll mit Milch aufgefüllt bekommt. Man kann was trinken, ohne gleich ein komplettes Gericht essen zu müssen – eine Wohltat. Und man kann sich köstlich über die fliegenden Händler amüsieren – zumindest eine Zeit lang. Denn sobald man irgendwo sitzt, kommt etwa alle 15 Sekunden einer vorbei. Hemden, Blusen, Hängematten, Zigarren, Sonnenbrillen, Armbändchen, Uhren, Kaugummi und Parfüm… Man kann Souvenirs kaufen, ohne sich zu bewegen. Naja, wir waren nicht in Shoppinglaune, hatten aber am Nebentisch vier Männer sitzen, die sich einen Spaß daraus gemacht haben, sich alles vorführen zu lassen. Sie haben sich fast weggeschmissen über die „echten Rolex“, haben ca. 30 Sorten Parfüm zur Probe gerochen (bei denen wird’s heute Nacht stinken im Zimmer) und dann auch was gekauft. Ab dem 50. Verkäufer sagt man dann nur noch „no“, ohne „gracias“, und versucht, keinen Blickkontakt zu den Musikanten herzustellen. Am Nebentisch können sie ja gerne ein Ständchen bringen…

Insgesamt ein äußerst angenehmes Städtchen, besonders nach Bier und Pina Colada :-)

Hier ein Video der Jarocho-Tänzer:

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