Benito Juarez

Heute war nicht nur das Wetter besser, auch der Weg von Cuajimoloyas nach Benito Juarez war schöner. Dauernd bergab und wieder bergauf. Richtiges Höhentraining ist das hier. Vorbei an Feldern, wo die Bauern mit einem Ochsengespann gerade pflügten.  Und immer wieder tolle Ausblicke auf die Täler. Wunderschön.
Highlight war heute natürlich die Puente Colgante, eine ca. 80 m lange Hangebrücke. Eine äußerst wackelige Angelegenheit, besonders für Leute mit Höhenangst. Alternative zur Brücke wäre das Drahtseil gewesen, aber diesen Kick brauchten wir dann nicht. Aber diese Attraktion, wo man an dem Seil über Täler hinwegrauscht, hat auch die Städte erreicht. In Cuajimoloyas ging ein Seil quer übers Dorf. Tirolesa heißt das hier und zieht Touristen an. Uns lockt eher die mexikanische Küche, die wir hier in den Pueblos jeden Tag anders erleben. Wir essen alles und wurden bis jetzt noch nie enttäuscht.

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La Neveria

Zwei deutsche Touristen in den mexikanischen Bergen erfroren. Manchmal fühlten wir uns dieser Schlagzeile so nah. 10 Grad Innen- und Außentemperatur zehren auf Dauer. So schön die Hütten auch so sind, wenn man von der anstrengenden Wanderung im Dorf ankommt, sehnt man sich nach entspannender Wärme. Kaminfeuer gibt es erst gegen 18.30 Uhr… Meist später. Das Gas für das warme Wasser wird vor dem Duschen an- und nach dem Duschen abgestellt. Wir sind inzwischen ziemlich durchgefroren. Zum Glück war es heute tagsüber wunderbar sonnig und wir konnten schön draußen sitzen und lesen.
Die Wanderung von Benito Juarez nach La Neveria war ganz schön anstrengend, besonders für die Gelenke. Ins Tal runter und auf der anderen Seite wieder hoch. Immer wieder tolle Aussichten und Fernblicke auf die Hügel der Sierra Norte. Atmen geht inzwischen besser, wir sind ja nur noch auf 2800m. Im Ort leben rund 100 Leute, die eine spinatähnliche Pflanze anbauen. Wächst im Wasser und schmeckt hervorragend zu Ei. Spinat und Eier :-). Bei den Hütten, von denen vier belegt sind, ist ein Comedor. Hier kann man dann auch abends mal ein Bier trinken.

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Latuvi

Zwei deutsche Touristen im Lehmofen vergessen. Das schoss uns durch den Kopf, als die Schamanin die Tür vom Temazcal hinter uns schloss. Aber von Anfang an…
Strahlend blauer Himmel, endlich mal. Und die Wanderung von La Neveria nach Latuvi hat uns kaum noch angestrengt. Das Höhentraining macht sich bezahlt. Auf 2450m ist es auch nicht mehr so kalt. Hier liegt im Bett nur noch eine Wolldecke, angefangen hatten wir in Llano Grande mit vier.
Latuvi hat 450 Einwohner und einen fantastischen Blick in die Täler. Und einen Temazcal, was wir heute mal genossen haben. Hinterm Haus der traditionellen Medizinerin steht ein Lehmofen, den sie für uns aufgeheizt hat. Nach der Waschung mit einem Kräuterbündel wurden wir (mit einer Flasche Tee) in den vier Quadratmeter großen Ofen gesperrt. Eine Stunde saßen wir dort und gossen immer wieder Wasser über einen mit heißen Steinen gefüllten Lehmhügel und die aufgelegten Kräuter und tranken Tee. Viel angenehmer als Sauna. Und wir wurden auch nicht vergessen. Wir wurden warm eingepackt und von geübten Fingern massiert und untersucht. Eine tolle Erfahrung und ein unbedingtes Muss auf einer Wanderung durch die Pueblos. Mit 30 Euro für mexikanische Verhältnisse recht teuer, aber jeden Cent wert.
Entspannt und durchgewärmt geht es dann morgen auf die letzte Etappe.

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