Las Vegas bei Tag

Der Anfangsort der USA-Reise ist auch der Endpunkt: Las Vegas. Nach fast drei Wochen durch traumhafte Landschaften (wie gestern noch der Abstecher in den Kolob Canyon) und amerikanische Kleinstädte kommt uns Las Vegas jetzt wie der große Rummel in der Wüste vor. Was es ja irgendwie auch ist. Musik auf den Straßen (keine romantischen Straßenmusiker, sondern aus der Konserve), Leuchtreklame an jedem Haus und jeder Ecke, Leute jeden Alters und aus aller Herren Länder. Die Menschen alle im Sog der Casinos, auf der Jagd nach dem großen Geld, endlich mal Glück haben.
Wir sind morgens um 11 Uhr hier angekommen und da waren viele Automaten und Spielplätze für Black Jack schon besetzt. Vier Stunden später wird auch vermehrt gepokert und es sind die meisten Plätze an den Automaten besetzt. An manchen Tischen ist der Mindesteinsatz 25 Dollar – was hier an Geld ausgegeben wird ist wirklich unglaublich. Jedes Hotel hat ein anderes Motto, ein eigenes Casino und verschiedene Bars und Restaurants. Eins schöner und/oder kitschiger als das andere. Irgendwie nicht unsere Welt, aber sehenswert auf alle Fälle. Heute Abend testen wir dann Las Vegas bei Nacht. Wenn wir hier morgen nichts mehr schreiben, haben wir auch unseren Laptop verspielt und sind pleite.

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Old Faithful – Yellowstone

Nach drei Tagen im Norden des Parks sind wir umgezogen nach Old Faithful. Das klassische Ziel aller Busrundreisen, dementsprechend gut besucht. Der Old Faithful Geysir ist aber auch sehr touristenfreundlich. Ca. alle 90 Minuten bricht er
aus und eine bis zu 55 Meter hohe Fontäne spritzt in die Höhe. Die drei Hotels sind halbkreisförmig um den Geysir angeordnet und vor allem das Old Faithful Inn ist Ziel aller Touristen. Das angeblich älteste und größte Holzhaus der USA ist aber auch wirklich sehenswert. Kulinarisch haben die Hotels nichts Besonderes zu bieten, aber wir sind ja meistens Selbstversorger. Im Bereich Old Faithful sind etliche Geysire, kochende Pools und zischende Löcher. Nachdem wir ja im Bereich von Norris im Park etliche Geysire gesehen haben, sind wir so langsam gesättigt. Es gibt Holzstege, auf denen man von einem zum anderen Loch, Huppel… wandern kann, denn der gesamte Boden ist nur eine dünne Kruste und kann jederzeit einkrachen. Hat schon was vom Tanz auf dem Vulkan und nicht umsonst werden hier pro Jahr ca. 2500 kleinere Erdbeben registriert. Das jüngste, letzte Woche, hat es mit einer Stärke von 3,6 sogar in die deutsche Presse geschafft. Nette Geschichte: Bei einem der Pools ist wohl mal ein junger Bison eingestürzt und wurde dann gekocht. Tagelang soll es nach Fleischsuppe gerochen haben. Also lieber auf den Wegen bleiben, auch schon wegen der aktiven Bären. Mehrfach wurden wir gewarnt, dass die Bären jetzt aus den Bergen in die Täler kämen, um sich die Bäuche nochmal vollzuschlagen, denn bald ist Winterschlaf angesagt. Die Temperaturen haben wir dafür schon. Die Holzstege waren morgens vereist, der schneidende Wind verkühlt einem die Ohren und für heute Nacht ist Schnee vorhergesagt. Daher brechen wir auch schon nachmittags auf und verlassen den Yellowstone. Die Gefahr, morgen mit unserem Sommerreifenauto nicht mehr raus zu kommen, ist uns dann doch zu groß. Übrigens haben wir unser Bärensoll im Park auch erfüllt und den Schwarzbären sogar fotografieren können. Weit weg zwar, aber das ist auch besser so.

Übernachtung: Old Faithful Lodge, Cabin 224, 69 Dollar

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Yellowstone

Auf unserem Weg nach Norden zu den Geysiren, Bären und Bisons haben wir einen Zwischenstopp in Pocatello gemacht. Eigentlich dachten wir an ein Motel am Interstate, aber dann entdeckten wir in einem Couponheftchen (wir sind schonwie die Amis) ein nettes Motel in besagten Ort. Amerikanische Kleinstadt mit großer Uni – und sogar eine nach Humbolt (ja, so geschrieben) benannte Straße gibt es dort. Also eine gute Wahl, hatten dort auch Internet, um den letzten Eintrag zu posten.
Internet ist hier im Yellowstone Nationalpark eher schlecht, aber wir bleiben ja insgesamt sechs Tage hier.
Die ersten drei Nächte wie bisher im Zelt, auch wenn es letzte Nacht unter null Grad waren. Wir sind inzwischen Hardcore-Camper. Müssen wir auch sein, denn andere Unterkünfte gibt es nicht mehr. Die Hütte für die letzten drei Tage haben
wir schon vor einem halben Jahr reserviert und da war es schon knapp. Hauptsache, wir sind hier. Traumhafte Landschaften und besonders schön letzte Nacht: Herr Hirsch mit Weibsbildern röhrend um unser Zelt. tagsüber fanden wir das noch ganz spaßig…
Wir haben gestern direkt noch die Mammoth Hot Springs abgelaufen und sind heute um 6.30 Uhr auf Tierschau unterwegs gewesen. Bisons, Elche, Wolfsrudel und eigentlich zum Glück kein Bär. Die sind momentan hier sehr aktiv, greifen auch häufiger mal Menschen an und wir wollen sie eigentlich nicht näher kennen lernen. Also halten wir uns strikt an alle Anweisungen, schließen unser Essen weg, bleiben auf den Wegen und tragen kein Parfüm auf. Nach der Tierschau haben wir auf einem Rastplatz Kaffee gekocht, Eier gebacken und in Ruhe (und inzwischen ca. 5 Grad) gefrühstückt.
Zweiter Teil des Tages war die Fahrt des oberen Loops im Park und das erwandern der Geysire bei Norris. faszinierend, denn jeder blubbert und riecht anders, jeder hat andere Farben.
Abendessen gibt es heute mal nicht, denn gestern hatten wir eine Überdosis Fleisch. Unglaublich, was es hier für Rindersteaks gibt. Die beiden in der Pfanne haben zusammen 3 Euro gekostet. Is(s)t billiger als die Beilagen.

Übernachtung unterwegs: Thunderbird Motel, Pocatello, 41 Euro

Übernachtung für die kommenden drei Tage: Mammoth Campground, Yellowstone Nationalpark, Site 77, 20 Dollar

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