Olympia Tag 10 – Beachvolleyball und Bogenschießen

Wir hatten beim Beachvolleyball wirklich großes Glück, dass das deutsche Männerteam Ehlers/Wickler es ins Achtelfinale geschafft hat. Es ging gegen ein brasilianisches Team, wir saßen mitten im brasilianischen Fanblock. Aber Brasilien brüllte, Deutschland machte die Punkte. Eine tolle Vorstellung der Deutschen. Weiter geht’s für die beiden im Viertelfinale. Beim ersten Spiel sahen wir das Frauenteam aus der Schweiz, ein wirklich mitreißendes und spannendes Spiel, das die Schweizer für sich entschieden.

Danach sind wir zum Bogenschießen gelaufen. Unterwegs war viel abgesperrt, weil auch noch Radrennen war. Bogenschießen war viel spannender als erwartet, wir saßen fast an den Zielscheiben. Es geht jeweils in einem Zweikampf in fünf Runden mit jeweils drei Pfeilen auf das 70 Meter entfernte Ziel. Spannend ist bei Gleichstand die Entscheidung durch einen einzelnen Pfeil. Dabei siegt der, dessen Pfeil der Mitte am nächsten ist. Der Deutsche Florian Unruh verpasste knapp die Bronzemedaille. Und wir verpassten knapp einen Sonnenbrand. Inzwischen war es wieder richtig heiß und alle Plätze in der Sonne.

In der Fanzone im Deutschen Haus konnten wir uns dann mit einem kalten Getränk runterkühlen und das Goldmatch im Tennis ansehen. Es waren für Kinder tolle Aktionen aufgebaut. Ein Wasserkanal, auf dem man mit einem Brett rutschen konnte. Eine Boulderwand, Torwandschießen und Tischtennis. Es gab die besten Toilettenanlagen und völlig überteuerte Currywurst. Tickets fürs Deutsche Haus selbst kann man auch kaufen, aber 390 Euro…

Wir schlenderten danach noch durch Paris, schauten uns das olympische Feuer an (es war noch hell, also war es am Boden) und gingen danach etwas essen.

Heute Morgen steht das 10m Turmspringen der Frauen auf dem Programm, abends geht dann für uns endlich auch Leichtathletik los.

 

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Olympia Tag 9 – Mixed Team

Das Mixed Team im Judo ist der interessanteste Wettbewerb für Zuschauer. In sechs Gewichtsklassen, jeweils drei Männer und drei Frauen, geht es gegen das Team eines anderen Landes. Mit vier Siegen kommt man in die nächste Runde. Beim 3:3 Gleichstand wird die Gewichtsklasse für den entscheidenden Kampf ausgelost. 

Mein Platz war heute in der fünften Reihe vor Matte 2, hier kämpften die Franzosen. Und um mich rum nur Franzosen. Mal eben mit Lisa in Rostock meinen Standort gecheckt, schon war die Überwachung perfekt. Sie konnte mir eine Nachricht schicken, dann im Live-Stream gucken, wie schnell ich reagiere. Das deutsche Team kämpfte auf der anderen Matte, leider auch zeitgleich mit den Franzosen. Am Ende des Vormittagswettbewerbs (der ging von 8 bis 15 Uhr) standen die Deutschen im Kampf um Platz drei. Die Franzosen ticken völlig aus, wenn ihr Star Teddy Riner die Matte, nein, sogar die Halle betritt. Nicht ohne Grund durfte er das olympische Feuer entzünden. Am Ende des Tages gewannen die Franzosen gegen Japan, hatten Gold und Frankreich ist glücklich.

Für mich ging es am Nachmittag zum letzten Mal zum Turnen. Zum letzten Mal sah ich Simone Biles am Sprung. Sie holt die Punkte vor allem durch den hohen Schwierigkeitsgrad. Die anderen hatten 5.4, sie zeigte ihren ersten Sprung mit dem Schwierigkeitsgrad 6.4 – ein toller Wettbewerb. Am Ende nochmal Gold, eine tobende Halle und ich bin nach dem langen Tag total kaputt.

Ab heute sind wir wieder zusammen unterwegs, erstmal Beachvolleyball und Bogenschießen, danach Fanzone am Deutschen Haus.

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Olympia Tag 8 – Tennis

Mein Plan beim Ticketkauf war ja, möglichst viele verschiedene Sportstätten zu sehen. Und das Tennisstadion Roland Garros stand auch auf dieser Liste. Bei den ersten Ticketrunden kaufte man natürlich die Katze im Sack, da nur der Tag feststand. So landete ich gestern nicht im Center Court Philippe Chatrier, wo die vier Tribünen nach den Musketieren benannt wurden und die Topstars im Einzel am Start waren. Ich war im Court Suzanne Lenglen, wo es vier Spiele im Doppel (Männer, Frauen und Mix) zu sehen gab. Eine Wahnsinnsstimmung war es trotzdem. Und zum Glück hatte ich einen Platz im Schatten. Zudem konnte man sich in dem gesamten Stadionkomplex frei bewegen, einzig in den Center Court kam man nicht rein, da dort auch Spiele waren. Die Toilettenlage, wie auch die Organisation der Essen- und Getränkestände sind eine Katastrophe. Bereits nach dem zweiten Spiel war die Hälfte der Angebote von der Karte gestrichen, ich bekam zum Glück doch noch ein Sandwich.

Olli war natürlich wieder in der Judohalle, machte zwischendurch noch ein Interview mit der deutschen Silbermedaillen-Gewinnerin Miriam Butkereit. Die deutschen Teilnehmer schieden früh aus und am Ende des Tages siegte der Franzose Teddy Riner im Schwergewicht. Wie ihn eine deutsche Zeitung beschrieb: das 150 Kilo schwere Zentralmassiv. Den sehe ich heute auch noch, zumindest in der Vorrunde. Denn heute ist der Teamwettbewerb im Judo, zum Zuschauen der beste Tag. Und ich habe einen Platz in der 5. Reihe, also aufgepasst, ihr könnt mich sehen.

Ab morgen sind wir wieder vereint, Judo ist rum. Dann gibt’s hier auch wieder mehr Fotos, denn Selfies sind ganz schön nervig.

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