Olympia Tag 7 – Halbzeit

Zumindest für uns ist Halbzeit. Während Olli jeden Tag in der Judohalle sitzt, bin ich quer durch Paris unterwegs. Klar, sehr oft beim Judo, familiär bedingt. Und sehr oft beim Turnen, weil es so schön nah ist und ich Turnen schon immer geliebt habe.

Aber zunächst ging’s wieder in die Judohalle, es kämpfte die Goldhoffnung Anna-Maria Wagner, Weltmeisterin bis 78 kg. Und als Glücksbringer war ich erstmal wieder gut. Sie kämpfte sich ins Halbfinale.

Ich hatte danach eine Karte für das Urban Project auf dem Place de la Concorde. Es finden dort die Wettbewerbe 3×3 Basketball, BMX und Skateboard statt, für die es aber keine Karten mehr gab. Aber auch von dem Bereich des Urban Projects hatte man einen kleinen Einblick, es waren auch Großbildleinwände aufgebaut. Man konnte dort die Sportarten auch ausprobieren, es gab eine Menge Essensstände, aber kaum Schatten. Da ich morgens meinen Hut im Hotel vergessen hatte (beim Weggehen war gerade Gewitter) habe ich mir unterwegs schnell eine neue Kappe gekauft. Sonnencreme und Sonnenbrille hatte ich auch vergessen. Irgendwie war ich schlecht organisiert.

Abends war das große Mehrkampffinale der Frauen im Turnen, was eine Wahnsinnsveranstaltung. Simone Biles favorisiert, aber nach einem Patzer am Stufenbarren wurde es richtig spannend. Am Ende siegte sie dann doch, die 16-jährige Deutsche Helen Kevric wurde sehr gute Achte. Ein ganz toller Wettbewerb. Im Judo gab es am Ende nur Blech. Anna-Maria landete auf Platz fünf.

Jetzt bin ich richtig platt, muss es aber irgendwie zum Tennis schaffen. Heute nur eine Veranstaltung, eigentlich entspannt.

Olympia Tag 5 – Schwimmen

Die Schwimmarena in La Defense wäre was für meinen Mann gewesen, aber der musste wieder in die Judohalle. Eine halbe Stunde am Einlass anstehen, da hatte ich schon wieder Sonne. Der Tag zuvor hat mir wirklich gereicht. Drin war alles schön klimatisiert, dafür heizte sich die Stimmung sehr schnell auf. Ich saß im französischen Fanblock. Ich kenne jetzt Marie, Beryl und vor allem Leon Marchand. Dafür bin ich hinterher fast taub. Die deutsche 4x200m Staffel schwamm sich ins Finale, wie auch Isabel Gose über 1500m. Raus aus der Halle, inzwischen sind es 36 Grad. Olli hat nach dem frühen Ausscheiden beim Judo mal einen freien Nachmittag geplant. 

Ein gemeinsames Mittagessen und Entlangschlendern am Canal St. Martin. Immer Schatten suchend. Wir sind froh über die Klimaanlage im Hotel, da kann man dann wenigstens gut schlafen.

Heute Morgen fahren wir gemeinsam zur Judohalle, am Abend bin ich dann beim Mehrkampffinale der Männer im Turnen.

Olympia Tag 4 – Vaires sur Marne

Der anstrengendste Tag stand an. Rudern und Kanuslalom sind außerhalb von Paris. Aber da die Wettkampfstätten direkt nebeneinander liegen, wollte ich beides an einem Tag machen. 1,5 Stunden mit Metro, RER und Shuttlebus ging es zum Rudern. Eine ganz tolle Anlage mit den hier üblichen Essens- und Getränkeständen und für das heutige Wetter passend war die Berieselungsanlage. Herrlich erfrischend. Zum Angucken ist Rudern sicher nicht meine bevorzugte Sportart und wird es auch nicht werden. Mein Platz war bei 1750 von 2000 Metern, also recht nah am Ziel. Vorher sieht man die Boote auf der Leinwand, dann kommen sie vorbei, die Menge klatscht und tobt. Bei knappen Rennen sieht man das Ziel wieder nur auf der Leinwand. Zudem ging es hier heute nicht um Medaillen, sondern nur ums Weiterkommen. 

Nach dem Rudern hatte ich eine gute Stunde Zeit, um mich am Ufer auf eine Decke zu legen und zu dösen. Endlich Schatten. Inzwischen waren es 30 Grad, in der Sonne nicht auszuhalten. Schutzfaktor 50 nachgecremt, dann ging es zum Kanuslalom. Das ist ein ganz toller Sport zum Angucken. Mein Platz war in der Nähe des Starts, aber ich hatte den gesamten Parcours im Blick. Neben dem deutschen Teilnehmer gehörte ein Franzose zu den Favoriten, der hatte eine Menge Fans an seiner Seite. Die Stimmung war gigantisch, am Ende gewann der Franzose, für den Deutschen blieb nur Platz 4. Apropos 4. So viele Liter Wasser habe ich hier getrunken. Danach ging es zurück nach Paris, der Shuttleservice zu den Bahnhöfen war hervorragend organisiert. Beim Judo gab es wieder nix, beide Teilnehmer sind früh ausgeschieden.

Heute habe ich einen entspannten Tag vor mir, um 11 Uhr geht’s zum Schwimmen, der Nachmittag ist frei.