Polarkreis

Heute Morgen um 7.27 Uhr war es soweit, wir haben an Bord der MS Midnatsol den Polarkreis überquert. Da waren wir schon seit zwei Stunden an Deck und dementsprechend hungrig waren wir nach dem feierlichen Augenblick der Überquerung. Naja, eigentlich völlig unspektakulär und die Polarkreistaufe findet auch erst morgen statt. Wir fragen uns schon, was das soll. Richtiges Highlight war heute das Wetter, es wurde nämlich von Stunde zu Stunde sonniger. Der Wind an Deck war trotzdem extrem. Ansonsten verlief die Überfahrt total ruhig, keinerlei Übelkeit. Und dann die Durchsage: Orcas auf der linken Seite. Alle stürmen nach links, dann die lachende Berichtigung: Orcas  auf der rechten Seite. Eine ganze Familie sogar. Steuerbord und nicht backbord.

Traditionell konnten wir Hurtigrutenfahrer heute an einem Landgang teilnehmen. Der einzig längere Aufenthalt war in Bodo (das hintere „o“ gehört durchgestrichen, aber ich bin zu müde zum suchen) und wir machten einen kleinen Stadtrundgang. Am Hafen haben wir ein Pfund Garnelen gegessen (wir nähern uns den Fischgerichten).

Gegen 19 Uhr haben wir dann in Stamsund angelegt, dem ersten (von Hurtigruten angelaufenen) Hafen auf den Lofoten. Hier endete unsere Schiffsreise und unser ALO-Mobil konnte auch wieder aus dem engen Autodeck emporsteigen – da gibt’s nämlich einen Autolift. Und ab morgen berichten wir von den Lofoten. Es ist hier fast schon Mitternacht und es ist taghell – die Sonne scheint für uns ab heute 24 Stunden am Tag.

:sunglasses:   :cool:   :yahoo:

Hurtigruten

MS Midnatsol – da sind wir. Das Einschiffen des Autos ist bei Hurtigruten wesentlich komplizierter als bei Colorline, da nicht alle Autos von A nach B fahren. Hier muss genau sortiert werden, wer wann wieder aussteigt. Und die Fracht muss noch sinnvoll verladen werden. Daher sind wir heute mit 30 Minuten Verspätung in Trondheim gestartet.

Auf dem Schiff geht es wesentlich ruhiger zu als auf der Kiel-Oslo Fähre. Nur ein Shop, ein Café, ein Restaurant und zwei Bars. Viele kuschelige Sitzecken, die meisten mit Meerblick. Die beliebtesten Sitzplätze sind die in der Panoramalounge, wo man 180 Grad Blick auf Norwegen hat. Natürlich wird hier frühzeitig reserviert, aber nicht mit Handtüchern sondern mit der Ehefrau. Wenn ein Platz in der ersten Reihe frei wird, springt die zweite Reihe auf…

Beim Aufstehen der Leute dort hat man immer das Gefühl, man müsste gleich Erste Hilfe leisten. Das Alter liegt hier zwischen 65 und 85. Die Jüngeren sitzen draußen auf dem Sonnendeck (deren Knochen vertragen noch das feuchte Wetter) und schauen sich die beeindruckende Landschaft aus nächster Nähe an. Denn Norwegens Küste liegt oft zum Greifen nah.

Das Wetter spielte heute nur bedingt mit. Im strömenden Regen sind wir in Moholt abgefahren (super zum Beladen des Autos), im Nieselregen abgelegt und bis jetzt war es dann trocken, bewölkt und zeitweise auch sehr windig. Trotzdem liegt die Midnatsol wie ein Stein im Wasser, von Schiffsbewegungen ist kaum was zu spüren. Und statt der Innenkabine haben wir eine Außenkabine bekommen. Begrenzte Sicht zwar, aber immerhin. Morgen vor dem Frühstück geht’s dann über den Polarkreis.

Auszug…

… und Abschied von Trondheim. Wir haben heute Morgen das schöne Wetter genutzt, sind durch die Stadt gelaufen und haben die Uni nochmal besucht. Wie im November schon –  beeindruckend. Besonders der Eingang, der eher an den einer Kirche erinnert. Die gut ausgestatteten Arbeits- und Computerräume – da kann wohl kaum eine Uni mithalten. Nach einem guten Mittagessen  haben wir uns an die Arbeit gemacht. Packen, Schränke auswaschen, entmüllen – wir haben wirklich wenig Platz im Auto. Jetzt ist alles für die morgige Abfahrt bereit. MS Midnatsol: alo-reisen kommt an Bord!