Ruhetag

Nach der langen Etappe gestern kommt der Ruhetag heute gerade richtig. In der Nacht schmerzten die Füße ganz furchtbar und ich dachte, ich hätte am Ende meiner Beine blutende Stümpfe. Okay, ich neige zur Übertreibung, aber sie taten wirklich dolle weh. Heute Morgen wurden wir vom Regen geweckt, tagsüber regnete es zwischendurch immer mal wieder. Eine kurze Tour durch den Ort, Brücke von anderen Seite angeguckt und dann Stempel für unseren Pilgerpass gesammelt. Bei der Kathedrale haben wir im Gemeindebüro bei einer Nonne auf die Gemeindesekretärin gewartet. Die hat nicht nur gestempelt, sondern den Stempel mit ihrer Unterschrift auch noch abgezeichnet. Das war dann auch das aufregendste Erlebnis heute. Und die Füße taten heute Morgen beim Aufstehen schon nicht mehr weh, vielleicht habe ich das nur geträumt. Morgen steht die Königsetappe an – lang und es soll regnen. 

Esposende – Viana do Castelo

Um 7.15 Uhr sind wir heute Morgen los und nach 28,7 km am Ziel. Mann, was war das anstrengend. Bis zur ersten Pause mit Kaffee und Croissant in Belinho waren noch erträgliche Temperaturen, danach wurde es richtig warm. 26 Grad und meist ging es durch die pralle Sonne. Die Flachetappen sind jetzt auch vorbei, denn heute kamen einige Höhenmeter dazu. Da merkt man die acht und zehn Kilo Rucksäcke schon sehr. Auch die Menge der Pilger hat zugenommen. Oben auf dem Berg bei der Jakobuskirche sammelten sich dann alle. Nach dem Entzünden von Kerzen ging es dann über einen Waldpfad wieder bergab. Zwischendurch hat man sich gefühlt wie im Spessart, aber die Waldgaststätten fehlten. Einkehren war heute auf dem Weg eher schlecht. Erst bei Kilometer 20 gab es eine Snackbar. Dort waren alle Tische von Pilgern besetzt. Alle hatten die Schuhe aus und entspannten ihre Füße. Der vermeintliche Endspurt nach Viana de Costelo zog sich ganz schön in die Länge. Die 462 Meter lange genietete Eisenbrücke Ponte Eiffel über den Rio Lima nach Viana rein war dann das letzte Hindernis.

Morgen lassen wir die Rucksäcke einen Tag stehen und gönnen unseren Füßen eine Pause.

 

 

Póvoa de Varzim – Esposende

Gestern Abend waren wir in Póvoa de Varzim noch hervorragend essen. Es gab Tintenfisch mit Garnelen und das macht süchtig. Der Ort ist ein typischer Ferienort an der Küste. Viele Unterkünfte und Strandbäder, in denen man sich Sonnenschutzkabinen mieten kann. Also die deutschen Strandkörbe sind netter.

Heute waren es dann nach Esposende am Ende doch 23,7 km. Und ab etwa 11 Uhr war es tierisch heiß. Dementsprechend platt sind wir heute. Die Mittagspause haben wir zwar gut für eine Mahlzeit genutzt, aber Schuhe ausziehen und Füße hochlegen war in dem Restaurant nicht so angesagt. Aber man kann sich das halt manchmal nicht so aussuchen. Wir waren froh, zur Mittagszeit was zum Einkehren gefunden zu haben. Bei den vielen Kilometern will man auch nicht so weit vom offiziellen Weg abweichen und Umwege laufen. Der viele Asphalt tut den Füßen schon weh, aber es ist ja auch ein Pilgerweg, da gehören Schmerzen dazu. Aber nicht so viele 😉