Viana do Castelo – Caminha

Die längste Etappe unseres Caminos stand heute an und der Regenradar ließ Schlimmes befürchten. Also nutzten wir eine Regenpause und starteten um 6.40 Uhr. Nach zehn Minuten mussten wir dann doch die Ponchos rausholen und es schüttete die ersten 15 km fast durchgehend. Den einen Poncho mussten wir zwischendurch mal notreparieren. Ab zehn Uhr wurde der Regen dann weniger und nach dem Mittagessen bei Kilometer 20 kam dann mal richtig die Sonne raus. Der Untergrund war heute etwas weniger Asphalt und es lief sich etwas besser. Die letzten fünf der insgesamt 30 Kilometer wollten dann nicht enden und die Füße wurden immer schwerer. Kurz nach der Ankunft in Caminha fing es jetzt wieder an zu regnen, Stadtrundgang fällt also erstmal aus. Wenn wir aus dem Fenster gucken, sehen wir auf der anderen Seite des Flusses schon Spanien.  Wir haben unsere Route aber umgeplant und hängen noch etwas Portugal dran. Morgen sind es dann nur 12 km nach Vila Nova de Cerveira, also ein Spaziergang. Jeden Tag sehen wir mehr Pilger, sogar heute bei diesem Mistwetter. Aber ohne Regen keinen Segen.

Esposende – Viana do Castelo

Um 7.15 Uhr sind wir heute Morgen los und nach 28,7 km am Ziel. Mann, was war das anstrengend. Bis zur ersten Pause mit Kaffee und Croissant in Belinho waren noch erträgliche Temperaturen, danach wurde es richtig warm. 26 Grad und meist ging es durch die pralle Sonne. Die Flachetappen sind jetzt auch vorbei, denn heute kamen einige Höhenmeter dazu. Da merkt man die acht und zehn Kilo Rucksäcke schon sehr. Auch die Menge der Pilger hat zugenommen. Oben auf dem Berg bei der Jakobuskirche sammelten sich dann alle. Nach dem Entzünden von Kerzen ging es dann über einen Waldpfad wieder bergab. Zwischendurch hat man sich gefühlt wie im Spessart, aber die Waldgaststätten fehlten. Einkehren war heute auf dem Weg eher schlecht. Erst bei Kilometer 20 gab es eine Snackbar. Dort waren alle Tische von Pilgern besetzt. Alle hatten die Schuhe aus und entspannten ihre Füße. Der vermeintliche Endspurt nach Viana de Costelo zog sich ganz schön in die Länge. Die 462 Meter lange genietete Eisenbrücke Ponte Eiffel über den Rio Lima nach Viana rein war dann das letzte Hindernis.

Morgen lassen wir die Rucksäcke einen Tag stehen und gönnen unseren Füßen eine Pause.

 

 

Labruge – Póvoa de Varzim

Meist gibt es beim Frühstück in Portugal und Spanien nur Kaffee und ein süßes Teilchen. Unsere Gastgeberin hat uns heute aber  richtig ordentlich aufgetischt. Und weil es bei so einer Wanderung auf regelmäßige Kalorienzufuhr ankommt, hat sie uns noch einen Müsliriegel mit auf den Weg gegeben. 

Heute gingen wir auch erst gegen 8.30 Uhr los. So vollgefressen geht das nicht jeden Tag, morgen frühstücken wir etwas weniger. Zum Glück war die Etappe heute nur 17 Kilometer, denn nach dem Mittagessen in Vila do Conde (ja, essen ging schon wieder) kam die Sonne richtig raus und es wurde sehr heiß. Das Mittagessen war klasse: ein Tagesmenü mit Vorsuppe, Fisch mit Kartoffelsalat, Brot, Getränk und Kaffee für 8 Euro. Kein Wunder, dass sich hier vor allem die Alten zum Mittagessen treffen. Bei uns kostet „Essen auf Rädern“ etwa so viel und man hat keine Gesellschaft. Also werden wir wohl mit Ende 70 auswandern 😉

Die Strände hier sind wirklich traumhaft, aber die Wellen sind momentan gigantisch und überall ist die rote Fahne gehisst. Die Wassertemperatur ist sicher auch nicht so angenehm. Wir schauen uns das später noch an.