Redondela – Pontevedra

Start war heute schon um 7.45 Uhr, weil es sollte recht warm werden. Und trotz der frühen Uhrzeit waren schon viele Pilger unterwegs. Die Mischung ist seltsam. Die einen tragen einen riesigen Rucksack, zum Teil 40- bis 50-Liter-Rucksäcke, die anderen lassen ihr Gepäck transportieren und laufen, als würden sie sich zur morgendlichen Walkingrunde mit Freundinnen treffen. Ein kleines Rucksäckchen, oder nur Wasserflasche und Handy in der Hand. Wir werden eigentlich dauernd überholt, bleiben oft stehen und machen Fotos oder filmen. Wir gucken uns jede Kapelle und jedes Kreuz an, reden mit allen Hunden und Katzen am Wegesrand. Wir grüßen alle Einheimischen und lassen uns einen buen camino wünschen. Wir genießen den Weg und finden es eher unpassend, wenn im Wald auf einmal Dudelsackspieler auftauchen. Die Amis finden das natürlich „amazing“. Egal, jeder geht hier seinen camino und kommt in Santiago an. Hoffen wir wenigstens, denn nach dem Unfall mit dem Kaffee neulich, bin ich heute gestürzt. In der Kolonne beim bergauf gehen rollte auf einmal ein Stein unter dem rechten Fuß weg, der linke hatte gerade keinen Bodenkontakt und den Restschwung zum Umfallen gab dann der schwere Rucksack. Zum Glück war es nicht ganz so schlimm, aber ich habe den Arm erstmal gewickelt, weil er gleich etwas anschwoll. Sonst nur Schürfwunden. Morgen ist erstmal Ruhetag, ist vielleicht auch besser so. 21,4 km waren es heute.

 

O Porriño – Redondela

18,8 km waren es heute. Es ging bis zur Jakobuskapelle stetig bergauf und kurz vor Redondela dann sehr steil wieder runter. Wir sind heute Morgen wieder gleichzeitig mit etlichen Pilgern gestartet, aber nach einigen Kilometern zieht sich das Feld etwas auseinander. Die Kaffeepause hatten wir heute schon nach 1,5 Stunden, aber die Pausen müssen wir an die Örtlichkeiten anpassen. Bis Redondela kam dann auch nichts mehr. Am Ziel gingen wir direkt zum Mittagessen und haben dann unsere Ferienwohnung bezogen. Für einen Tag etwas albern, aber es ist Samstag und die Auswahl im Ort eher gering bis nicht vorhanden. Vor einer Herberge in Redondela saßen um eins schon etliche Pilger vor der Tür. Wer zuerst kommt, bekommt ein Bett. Und wir haben jetzt schon einige Male mitbekommen, dass es dann später nirgends mehr ein Zimmer gab. Dann heißt es weiter zum nächsten Ort laufen…

Hier in Redondela kommen jetzt der Küsten- und der Inlandsweg wieder zusammen, also wird es Richtung Santiago noch voller. Pilgern ist voll im Trend.